Donnerstag 12. Nov. // 19.30 – 20.45 Uhr
Schauspielhaus
Theatralisches Konzert – Konzertantes Theater
Konzeption, Inszenierung und Bühnenbild: |
Carles Santos |
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Musik: |
Johann Sebastian Bach und Carles Santos |
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Kostüme: |
Mariaelena Roquè |
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Lichtdesign: |
Samantha Lee |
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Mitwirkende: |
Carles Santos (Klavier), Ines Borrás (Klavier), Agustì Fernández (Klavier und Cembalo), Olvido Lanza (Violine), Antoni Comas (Tenor und Cembalo), Mary Davison (Darstellerin), Laura Justicia (Darstellerin), Anna Criado (Darstellerin) |
»Das Klavier ist des Teufels. Von innen, aus hölzernem Gedärm beleuchtet, von Geisterhand gespielt, gehämmert, bewegt – ein schauriger alter Klimperkasten, der summend und ächzend wie ein böser Spuk über die Bühne poltert und dabei die beiden Flügel zur Seite boxt, an denen immerhin noch richtige Pianisten sitzen. Ein Alptraum in concerto« (Tanja Rest, Frankfurter Neue Presse, 20.12.1997).
Ein mitreißender Strudel, bei dem ein Tenor kopfüber in einem Wasserzuber versinkt, Flamenco getanzt wird, schöne Damen sich entkleiden und Klaviertasten vom Himmel fallen. Und schließlich: ein pathetischer Kniefall des Meisters Santos vor dem Meister Bach, ehe ersterer nicht nur auf einem (das kann schließlich jeder!), sondern auf zwei Klavieren gleichzeitig Musik des verehrten Barockmeisters spielt. Eine rasante, trickreiche, unverkrampfte Annäherung an Bach voller Heiterkeit und südlichen Charmes.
Der spanische Pianist Carles Santos, Jahrgang 1940, hat sich der Verknüpfung von Musik und experimentellem Theater verschrieben. Seine ausgezeichneten musikalischen Interpretationen, gepaart mit einer geradezu überbordenden szenischen Phantasie, machen ihn zu einem außergewöhnlichen Performance-Künstler des gegenwärtigen Theaters. Er komponierte zahlreiche Vokal- und Instrumentalwerke, so für die Olympischen Spiele in Barcelona und die EXPO in Sevilla (beide 1992), für Filme und Theaterstücke. Unzählige Einladungen führten ihn in alle Metropolen Europas, das Gastspiel in Leipzig ist das erste in den neuen Bundesländern.
Uraufführung: 30.12.1996, Barcelona
Produktion: Carles Santos, Barcelona / Fira de teatre al carrer de Tàrrega / Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt/Main / BBV und Teatre Lliure, Barcelona
Das Gastspiel erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch CoPEC – Büro zur Förderung der Katalanischen Kultur.